“Ich bleibe heute im Homeoffice.” Ein Satz, den wohl viele Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen oft entweder selbst verwenden oder zu hören bekommen. Vor Corona war das Homeoffice für die meisten Arbeitnehmer:innen eine Seltenheit – während der Pandemie wurde es zur Notwendigkeit. Mit der Entwicklung der heutigen “New Work” Prinzipien hat sich auch Remote Work etabliert und ist nach wie vor fester Bestandteil der heutigen Arbeitskultur. Viele Mitarbeiter:innen können und wollen von zuhause arbeiten und auch bei vielen Arbeitgeber:innen ist dies mittlerweile kein Problem mehr, denn in der Zeit der Pandemie haben auch skeptische Unternehmer:innen festgestellt, dass ihre Angestellten trotz Homeoffice tatsächlich arbeiten statt Däumchen zu drehen. Um zuhause aber auch wirklich angenehm und effektiv zu arbeiten, gilt es einige Dinge zu beachten. Wie du deinen Arbeitsplatz zuhause am besten einrichten kannst und dich in das richtige Mindset für das Homeoffice bringst, haben wir für dich zusammengefasst.
Wer von einem Büroarbeitsplatz spricht, der:die kommt nicht um den Begriff "Ergonomie" herum. Dieser steht für die Wissenschaft des Verhältnisses zwischen Mensch und Arbeitsplatz – im Grunde geht es also darum, den Arbeitsplatz an die körperlichen und mentalen Bedürfnisse des Menschen anzupassen. Ein ergonomischer Arbeitsplatz zeichnet sich durch einen ergonomischen Bürostuhl sowie Schreibtisch aus. Beides sollte höhenverstellbar sein, um an die jeweilige Anatomie des Menschen angepasst zu werden. Qualitativ hochwertige Bürostühle bieten aber nicht nur eine Verstellung der Höhe, sondern auch von Arm- und Rückenlehne. Für die Fläche des Schreibtischs werden 180 x 60 cm empfohlen, um genug Platz für Tastatur und Maus zu lassen und die Organisation des Arbeitsplatzes flexibel zu halten. So können beide Möbelstücke optimal aneinander und die Bedürfnisse der Person angepasst werden.
Neben den essentiellen Möbeln sollte man bei der Einrichtung des Arbeitszimmers jedoch noch einige andere Faktoren berücksichtigen:
Das Homeoffice als separates Büro ist natürlich für viele eine Traumvorstellung und der Optimalfall. Allerdings sieht die Realität oft anders aus. Einzimmerwohnungen: Lebensraum auf durchschnittlich 50 qm, Küche, Wohn- und Schlafzimmer in einem. Da bleibt nicht viel Platz für einen ausladenden Schreibtisch, geschweige denn für ein separates Zimmer für das Arbeiten von zuhause. Insbesondere junge Menschen leben in kleineren Wohnungen oder WG-Zimmern, doch auch sie können sich zuhause einen kleinen Arbeitsplatz schaffen, an dem sie konzentriert und effizient arbeiten können. Wer also den Luxus einer 3-, oder gar 4-Zimmer-Wohnung genießt, sollte das Homeoffice auch an einem gesonderten Ort stattfinden lassen.
Doch auch in kleineren Wohnungen lässt es sich mit einigen Tricks gut von zuhause aus arbeiten. Wo man am liebsten arbeitet, bleibt jedem:r selbst überlassen. Von der Küche bis zum Schlafraum, es kommt ganz darauf an, wo man sich am wohlsten fühlt. Hier können auch Raumtrenner in Form von Regalen, Vorhängen oder buchstäblichen Trennwänden helfen, den gewohnten Lebensraum von der Arbeitsfläche zu trennen.
Der Schreibtisch sollte nicht frontal zum Fenster hin stehen, sondern lieber quer zum Lichteinfall, um etwaige Spiegelungen und Sonnenreflexionen im Bildschirm zu vermeiden. Achte allerdings an deinem Arbeitsplatz auf ausreichend Lichtquellen, falls du in einem eher dunklen Raum womöglich ohne Fenster sitzt. Eine Mischung aus künstlichem und natürlichem Licht empfiehlt sich für eine optimale Arbeitsatmosphäre. Um deine Augen langfristig zu schützen, empfiehlt es sich ebenfalls, einen Blaufilter auf deinem Bildschirm zu nutzen.
Sorge dafür, dass du an deinem Arbeitsplatz weitgehend ungestört bleibst. Wer täglich mehrere Telefonate online führt, weiß, dass die Akustik eines Raumes sehr wichtig ist. Laute Außengeräusche sollten vermieden werden, um die Konzentration nicht zu stören. Außerdem können Vorhänge, Pflanzen, Bilder und andere Einrichtungsstücke helfen, den Raum von Hall zu befreien und verleihen zudem wohnliche Atmosphäre beim Arbeiten zuhause. Zusätzlich kannst du mit Apps wie beispielsweise White Noise Light Hintergrundgeräusche wie Meeresrauschen oder Regen abspielen, das wirkt konzentrationsfördernd.
Jetzt, wo der individuelle, ideale Arbeitsplatz steht, geht es um das richtige Mindset, denn ein ergonomischer Arbeitsplatz allein reicht nicht, um zuhause gut arbeiten zu können. Im Homeoffice zu arbeiten, stellt für viele auch eine Herausforderung in Bezug auf die Motivation dar. Deswegen …
Auch, wenn du die eigenen vier Wände nicht für das Homeoffice verlassen musst, hilft es, sich morgens so zurecht zu machen, als würdest du ins Büro fahren. Auch, wenn es “nur” die Kolleg:innen sind, die du über einen Online-Call siehst – sich morgens fertig zu machen, tut viel für das eigene Wohlfühlgefühl.
Durst und Flüssigkeitsverlust führen schnell zu Müdigkeit. Um dieser vorzubeugen, ist es ratsam, immer genug Wasser in Griffweite zu haben. Natürlich kannst du dir auch Snacks bereitstellen, wenn du bei deiner Arbeit zwischendurch einen kleinen Energieschub brauchst.
Gerade zuhause führen uns verschiedene Situationen in Versuchung, uns mit anderen Dingen als der Arbeit zu beschäftigen. Vermeide also, dein Handy direkt an deinen Arbeitsplatz zu legen – wenn dir das schwer fällt, kannst du dir auch eine kleine, abschließbare Box holen und somit dein Handy ebenfalls zu Ruhezeiten zwingen. Apps wie Stay Focused können außerdem dabei unterstützen, nicht in die Versuchung zu kommen, ständig durch Instagram, TikTok und Co. zu scrollen.
In sitzender Haltung neigen wir oft dazu, die Schultern hochzuziehen, flach zu atmen und verspüren Anspannung. Kennst du schon die 4-7-8 Atemübung? Noch nicht? In der Übung kannst du dich mithilfe von kontrollierter Atmung etwas entspannen: Vier Sekunden lang einatmen, die Luft dann für sieben Sekunden anhalten und für acht Sekunden wieder ausatmen. Dieser Vorgang sollte mindestens viermal wiederholt werden, um einen Effekt zu erzielen. Rolle zusätzlich regelmäßig deine Schultern von vorne nach hinten und wieder runter, um auch die Anspannung im Nacken zu lösen.
Während im Büro oft geregelte Arbeits- und Pausenzeiten gelten, bist du im Homeoffice auf dich allein gestellt. Insbesondere dann kannst du dir einen sehr individuellen Plan erstellen, der auf deine Konzentrationsphasen abgestimmt ist. Es gibt Modelle, die auf 20-minütige Fokus-Phasen setzen, dann 5 Minuten Pause einlegen und andere wechseln im 45- und 15-Minuten-Takt – hierfür kannst du Focus To-Do nutzen.
Plane mittags eine feste Pause ein und verbringe diese nicht in der Nähe deines Arbeitsplatzes. Ein gutes Mittagessen und ein kleiner Spaziergang sind die optimale Kombination für eine gelungene Pause und geben dir neue Energie für die zweite Tageshälfte. Auch am Tagesende ist es wichtig, nicht zahlreiche Überstunden zu machen, nur weil man zuhause kein Ende findet. Schalte nach deiner Arbeitszeit Laptop, Bildschirm etc. aus und genieße deinen Feierabend. Dabei kann auch ein kleiner Schrank, eine Schublade o. ä. helfen, wo du dein Arbeitsmaterial verstauen kannst – ganz nach dem Motto “Aus den Augen, aus dem Sinn”.
Das Homeoffice ist heute ein elementarer Bestandteil der New Work Prinzipien und seit Corona nicht mehr aus der Arbeitswelt wegzudenken.
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist zwar wünschenswert, allerdings kein Muss für einen effizienten Arbeitsplatz zuhause – auch kleine Wohnungen können mit beispielsweise Raumtrennern und dekorativen Elementen ein tolles Homeoffice abgeben.
Neben dem passenden Bürostuhl und Schreibtisch sind Lichtverhältnisse, Akustik und Standort des Arbeitszimmers wichtig.
Gestalte deinen Arbeitsplatz nach deinen Bedürfnissen und versuche, mit hilfreichen Apps deine Konzentration zu fördern und Ablenkungen aus deinem Homeoffice zu verbannen.
Frische Luft während der Pause tut nicht nur Geist, sondern auch Körper gut und hilft dabei, langfristig konzentriert zu bleiben. Nutze die Pause draußen, um beispielsweise zu telefonieren oder gemeinsam mit jemandem zu spazieren – auch bei einem gemeinsamen Lunch-Date kann man noch Interaktion mit Mitmenschen fördern, um das (manchmal etwas einsame) Homeoffice aufzupeppeln.