December 3, 2024
Kolumne der Woche

Momfluencer – Mütter im Rampenlicht

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Mamablogger sind Mütter, die auf Social Media Einblicke in ihr Familienleben geben und ihre sogenannten #momhacks mit Follower:innen teilen. Die Interaktion mit ihrer Community bringt ihnen jedoch nicht nur Zustimmung, sondern auch eine Menge Kritik und Gegenwind. Wieso das der Fall ist und welche Herausforderungen und Chancen Mom Influencer im Social Media-Bereich haben, erfährst du hier.

Schwangere Frau mit Babybauch in schwarzer Kleidung vor hellem Hintergrund
Momfluencer sind Mütter, die auf Social Media ihren Alltag teilen, hilfreiche Tipps für Eltern geben und dabei oft familienfreundliche Produkte empfehlen.

Was genau macht eine Mom Influencerin?

Mom Influencer, oder auch Momfluencer genannt, sind Influencer:innen, die ihren Alltag als Mutter zeigen. Neben Einblicken in ihr Familienleben geben sie Ratschläge und Tipps, sogenannte #momhacks, für andere Eltern auf Social Media weiter. Sie sprechen offen über die Freuden des Mutterseins, aber auch über die Herausforderungen des Alltags und die Balance zwischen Familie und Beruf.

Wie andere Influencer:innen leben auch sie von Kooperationen mit Unternehmen. Sie testen und empfehlen Produkte, die oft speziell für Familien und Kinder konzipiert sind. Das reicht von Kinderspielzeug und Kleidung bis hin zu Haushaltshilfen, die das Familienleben erleichtern sollen. Dabei zeigen viele Mama Influencer nicht nur sich selbst, sondern oft auch ihre Kinder im Content – ein Aspekt, der regelmäßig für Kritik sorgt. Welche Probleme das mit sich bringt, erfährst du später.

Beliebte Momfluencer auf Social Media

Sarah Harrison
Sarah ist seit 2015 eine der bekanntesten Momfluencerinnen in Deutschland. Anfangs teilte sie Beauty- und Lifestyle-Inhalte, doch nach ihrer Hochzeit und der Geburt ihrer Kinder veränderten sich ihre Themen: Sie dokumentiert nun zusammen mit ihrem Ehemann den Alltag ihrer Familie. Ihre drei Kinder zeigt sie dabei unzensiert auf verschiedenen Plattformen.

Anna Whitehouse
Anna, eine bekannte britische Journalistin, nutzt ihre Reichweite, um über die Herausforderungen des Mutterseins und berufliche Perspektiven von Müttern zu sprechen. Auch in ihrem Podcast thematisiert sie die Balance zwischen Familie und Karriere. Ihre Kinder zeigt sie jedoch meist von hinten oder mit verdecktem Gesicht, um ihre Privatsphäre zu schützen.

Marlies Johanna
Marlies spricht offen über Schwangerschaft und Familienleben, postet ihre Kinder jedoch nur zensiert. Sie nimmt zudem eine kritische Haltung zur Nutzung sozialer Medien durch Kinder ein und klärt über die Risiken des Internets auf. Marlies betont, wie wichtig es ist, das Recht der Kinder auf Privatsphäre zu respektieren.

Kritik an Momfluencern – Diskussionen auf Social Media

Mamablogger und Momfluencer werden oft dafür kritisiert, dass sie ihre Kinder öffentlich präsentieren, häufig für Werbezwecke. Kinder können nicht selbst entscheiden, was über sie gepostet wird, und verstehen die möglichen Konsequenzen nicht. Besonders heikel ist, dass das Internet diese Inhalte langfristig speichert und so auch Fremde, darunter Personen mit problematischen Absichten, auf die Fotos und Videos der Kinder zugreifen können. Solche Szenarien werfen ernste Fragen zum Schutz und zur Sicherheit der Kinder auf.

Mehrere Quellen warnen in diesem Zusammenhang vor der Gefahr, dass öffentlich zugängliche Kinderfotos missbraucht werden könnten. Gerade Bilder, die den Alltag und die Persönlichkeit der Kinder zeigen, könnten für Dritte missverständlich oder in unangemessenen Kontexten weiterverwendet werden – ein Risiko, das Momfluencer sehr ernst nehmen sollten.

Parallel zur Datenschutzdebatte geht es in der Kritik an Momfluencern auch darum, wie authentisch das geteilte Bild der Mutterschaft ist. Viele Momfluencer teilen oft die positiven Seiten des Familienlebens und lassen belastende oder herausfordernde Momente außen vor. Kritiker:innen bemängeln, dass dies einen unrealistischen Eindruck vom Muttersein vermitteln kann. Auf Social Media gibt es insgesamt wenig Raum für die weniger glamourösen Seiten der Elternschaft oder Phasen der Überforderung, die durchaus Teil des Mutteralltags sind. Für neue Mütter kann das idealisierte Bild der Elternschaft Druck erzeugen und unrealistische Erwartungen wecken.

In den sozialen Medien wird intensiv über diese Themen diskutiert. User:innen fordern mehr Transparenz und ein realistischeres Bild der Elternschaft sowie einen stärkeren Schutz der Privatsphäre der Kinder.

5 Takeaways:

Bullet Point

Momfluencer teilen ihren Alltag als Mütter
Sie geben Einblicke in ihr Familienleben und teilen praktische Tipps und Tricks, die anderen Eltern im Alltag helfen können. Dazu gehören Ratschläge zu Haushalt, Erziehung und Work-Life-Balance, die sie aus eigener Erfahrung als Mütter gewonnen haben.

Wie andere Influencer:innen arbeiten Momfluencer mit Marken zusammen
Viele Mom Influencer leben von Kooperationen mit familienfreundlichen Unternehmen und testen Produkte, die das Leben mit Kindern angenehmer oder praktischer machen sollen. Hierbei agieren sie als authentische Empfehlungsgeber für Produkte, die sie selbst in ihrem Alltag nutzen.

Die öffentliche Präsentation von Kindern im Content ist umstritten
Wenn Momfluencer ihre Kinder regelmäßig zeigen, wirft dies Datenschutz- und Sicherheitsfragen auf. Kinder können selbst nicht entscheiden, ob und wie sie im Netz sichtbar sein möchten. Das Risiko, dass fremde Menschen diese Inhalte missbrauchen, ist eine ernste Besorgnis.

Das Posten von Kinderbildern birgt Risiken, die oft unterschätzt werden
Obwohl Momfluencer selbst die Kontrolle über ihre Inhalte haben, verbleiben Kinderbilder im Netz auch nach einer Löschung oft zugänglich. Eltern wird geraten, behutsam mit der Onlinepräsenz ihrer Kinder umzugehen und mögliche Langzeitfolgen zu bedenken.

Momfluencer vermitteln oft ein idealisiertes Bild des Mutterseins
Die sozialen Medien zeigen selten die Herausforderungen und weniger glamourösen Seiten des Mutterseins. Dadurch kann ein verzerrtes Bild der Elternschaft entstehen, das besonders frisch gebackene Mütter unter Druck setzt und ihnen das Gefühl geben kann, bestimmten Idealen nicht zu genügen.

Intermate Group
Marie-Sophie Kutil
Junior Communications Managerin
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