Influencer:innen kennen wir alle. Bis vor einiger Zeit hat man sie auch noch mit inszenierten Fotos, Makellosigkeit, teuren Urlauben und einem scheinbar perfekten Leben assoziiert. Doch das ist schon länger nicht mehr der Fall. Einige User:innen können sich damit nämlich nicht identifizieren und folgen stattdessen lieber Influencer:innen, die zeigen können, dass auch ihr Leben genauso chaotisch sein kann, wie das der “Normalsterblichen”.
Mit der Zeit haben sich in der Influencer-Welt viele Nischen gefunden. Diejenigen, die einen bewussten Lebensstil haben, sich mit aktivistischen und politischen Themen auseinandersetzen und alternative Wege hin zur Selbstoptimierung gefunden haben, nennen sich Sinnfluencer. Was genau sie machen und wer die erfolgreichsten Sinnfluencer:innen sind, erfährst du hier!
Sinnfluencer:innen wollen auf den Social-Media-Plattformen nicht länger nur als Markenbotschafter:innen wahrgenommen werden.
Die Beiträge von Sinnfluencer:innen sollen einen echten Mehrwert bieten – für Einzelpersonen, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes. Wie der Name es also bereits vermuten lässt, sind sie Influencer:innen, die Sinnhaftigkeit in die Welt tragen möchten.
Mit dem Thema Ernährung beschäftigen sich ziemlich viele Sinnfluencer:innen. Zum einen geht es dabei um das umweltbewusste Einkaufen, zum anderen um ethische und gesundheitliche Aspekte der Nahrungsaufnahme.
Sie erklären in ihren Posts, wie saisonal, regional und somit auch umweltbewusst eingekauft werden kann. Gleichermaßen betonen sie die gesundheitlichen und ökologischen Probleme, die mit Massentierhaltung und Fleischkonsum verbunden sind, und sprechen dabei auch ethische Aspekte an.
Sinnfluencer:innen sprechen über Tierrechte, (Massen-) Tierhaltung und Ausbeutung. Sie weisen darauf hin, dass eine vegane oder vegetarische Ernährung die bessere sei.
In den sozialen Medien spielt die Gleichstellung von Mann und Frau mehr denn je eine Rolle. Sinnfluencer:innen wollen Kinderwunsch, Schwangerschaftsabbrüche, sexualisierte Gewalt und weitere wichtige Themen in den Fokus stellen. Sie möchten sich darüber austauschen und immer wieder aufs Neue die Aufmerksamkeit auf den Feminismus und die immer noch herrschende Ungleichheit lenken.
In diese Themen spielt oft auch Content gegen Rassismus hinein.
Sinnfluencer:innen zeigen ihren Körper ungeposed und unbearbeitet öffentlich in den sozialen Medien. Sie wollen User:innen damit klarmachen, dass heutzutage jeder so sein darf, wie er nunmal ist. Es soll sich niemand verstecken müssen, weil in den Socials alles so perfekt scheint. Viele User:innen folgen Creator:innen, die ihren Körper so annehmen wie er ist und ihre vermeintlichen Problemzonen stolz in die Kamera zeigen, anstatt diese zu verstecken. Sinnfluencer:innen möchten somit den Druck von anderen Menschen nehmen “perfekt” sein zu müssen, denn nobody’s perfect.
Sinnfluencer:innen sprechen darüber, wie sie unnötigen Müll vermeiden können und wie man durch Upcycling aus bereits vorhandenen und scheinbar nutzlosen Produkten etwas Neues, Frisches zaubern kann. Auch spielt das Thema Lebensmittelverschwendung eine große Rolle. Sie möchten ihrer Community durch ihren Content beibringen, wie man verantwortungsvoll einkaufen geht, um Lebensmittel nicht wegzuschmeißen. Auch sprechen viele Sinnfluencer:innen über faire Kleidung. Sie ermutigen User:innen dazu, so nachhaltig wie möglich zu shoppen, indem sie beispielsweise in Second-Hand-Geschäfte gehen und auf faire Marken verweisen.
Auch Sinnfluencer:innen sind im Kern Influencer:innen. Sie verdienen ihr Geld mit Werbedeals – aber wie passt das zusammen, wenn sie doch für Nachhaltigkeit stehen? Das ist relativ leicht zu erklären.
Sie fragen sich, ob die Produkte und die Marke dahinter zum Lebensstil und den eigenen Werten passt. Sinnfluencer:innen recherchieren ebenfalls, wo und wie die Produktionsbedingungen sind und entscheiden daraufhin, ob sie diese Kooperation eingehen oder nicht.
Außerdem sind Werbeeinnahmen nicht die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen. Auch Bücher über die gesellschaftlich wichtigen Themen zu schreiben oder darüber Vorträge zu halten, können mögliche Einnahmequellen sein.
Luisa Neubauer hat zum Beispiel das Buch “Der Klima-Atlas” geschrieben, in dem sie über verblüffende Fakten, ungewöhnliche Grafiken und mutige Zukunftsszenarien schreibt.
Luisa ist eine deutsche Klimaaktivistin und zählt mit zu den bekanntesten Gesichtern der #fridaysforfuture Bewegung.
Shia Su führt einen Zero Waste Account und zeigt, wie man plastikfrei leben kann und so wenig Müll wie möglich produziert.
Lisa spricht auf ihrem Account über Selbstliebe, Body Positivity und Persönlichkeitsentwicklung.
Louisa setzt sich online mit gesellschaftskritischen Themen, bewusstem Handeln und Selbstliebe auseinander.
Sinnfluencer:innen überzeugen mit ihrer Authentizität und ihrem Einsatz für relevante Themen Millionen von Menschen. Deswegen sind sie ja auch so beliebt. Sie gehen nur Kooperationen ein, wenn sie zu hundert Prozent von der Qualität und dem Mehrwert überzeugt sind. Sie sprechen sich gegen den Massenkonsum aus. Aus diesem Grund haben Produktplatzierungen einen deutlich größeren Mehrwert für Marken, wenn Sinnfluencer:innen sie empfehlen.
Diese Art von Influencer:innen wird in den nächsten Jahren immer mehr an Zuwachs gewinnen. Viele User:innen suchen nämlich nach genau solchen Influencer:innen, die Ehrlichkeit und Transparenz an erster Stelle stehen haben – und sich vor allem für etwas Gutes in den sozialen Netzwerken stark machen. User:innen suchen nach Menschen, die sich für wichtige Themen einsetzen und diese in den Fokus stellen. Aus diesen Gründen sind sie extrem wichtig für die Zukunft und können diese zum Teil mitgestalten.
Sinnfluencer:innen setzen sich für einen bewussten Lebensstil und gesellschaftlich relevante Themen wie Umweltschutz und Gleichberechtigung ein.
Sie betonen Authentizität und Transparenz.
Veganismus, Feminismus und Body Positivity sind mitunter die beliebtesten Themen der Sinnfluencer:innen.
Konsumverzicht und Nachhaltigkeit sind zentrale Werte, auch bei der Auswahl von Werbekooperationen.
Sinnfluencer:innen werden höchstwahrscheinlich aufgrund ihres Engagements und ihrer Glaubwürdigkeit in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen.