Wusstest du, dass Meta seit Februar dieses Jahres alle politischen Inhalte auf Instagram limitiert? In den vergangenen Monaten sind die Social-Media-Accounts von Politker:innen und Parteien besonders vor dem Hintergrund der vergangenen Europawahl in den Fokus gerückt. Dabei ist aber insbesondere die AfD durch ihre reißerischen Social Media Inhalte aufgefallen. Die Restriktionen könnten also auch ihr Gutes haben. Allerdings gibt es viele Gegenstimmen und einige triftige Argumente, die gegen die neue Limitierung sprechen. Alles, was du über die neuen Einschränkungen politischer Inhalte auf Instagram wissen musst, erfährst du hier.
Was genau Meta als politische Inhalte einstuft, wird aus dem Statement vom 09. Februar nicht ganz ersichtlich. Die Formulierung beinhaltet Begriffe wie Gesetze, Wahlkampf und gesellschaftlich relevante oder soziale Themen. Dabei bleiben jedoch viele Fragen offen. Zählen Topics wie der Klimawandel, die LGBTQIA+ Szene oder POC dazu? In diesem Fall würde die Einschränkung politischer Inhalte auf Instagram dazu führen, dass Randgruppen, Aktivist:innen oder auch Expert:innen bestraft würden, so Journalistin Taylor Lorenz von der Washington Post.
Unklar ist auch, wie Meta die politischen Inhalte auf Instagram zuverlässig identifizieren will. Auf Threads bemängelten bereits einige User:innen, dass ihre Beiträge auch ohne politischen Bezug eingeschränkt wurden. Auf der anderen Seite schaffen es auch politische Akteur:innen, ihre Inhalte so zu verpacken, dass der Algorithmus sie womöglich nicht als kritisch einstuft. Wie genau Meta diese Probleme angeht, wurde bislang noch nicht verkündet.
Seit Februar dieses Jahres limitiert Instagram politische Inhalte automatisch – beispielsweise zu Gesetzen, Wahlen oder gesellschaftlich relevanten Themen. Es werden lediglich die Assets von Accounts, denen bereits gefolgt wird gezeigt. Diese tauchen nach wie vor unzensiert in der Timeline auf. Weitere Empfehlungen für politischen Content auf Instagram werden darüber hinaus aber nicht vorgeschlagen.
Diese Neuerung greift auch für die Plattform Threads, auf Facebook soll die Limitierung nun aber auch schrittweise erfolgen.
Wer auf Instagram nun weiterhin politische Inhalte vorgeschlagen bekommen will, kann die Einschränkung im eigenen Profil auch wieder aufheben. Es ist jetzt aber eine bewusste Entscheidung und muss manuell in den Einstellungen freigegeben werden.
Wir erklären dir, wie du auf Instagram politische Inhalte wieder aktivieren kannst. Und so geht’s: In den Einstellungen über Content-Vorschläge zu Politische Inhalte, und dann das Häkchen von limitieren auf nicht limitieren setzen.
Laut des Reuters Digitale News Reports 2024 nutzen 34 Prozent der Deutschen Social Media, um Nachrichten zu konsumieren. Die sozialen Netzwerke haben sich demnach als feste Nachrichtenquellen etabliert und sind vor allem für die junge Generation ein essentielles Tool, um sich über die Geschehnisse der Welt, Politik oder auch inländische gesellschaftliche Themen zu informieren.
Welche Auswirkungen wird die Einschränkung des politischen Contents auf Instagram mit sich bringen? Die Einschränkung von politischen Inhalten auf Instagram könnte einen erheblichen Einfluss auf den Nachrichtenkonsum von Social Media User:innen haben und widerspricht dem eigentlichen Ansatz der Entertainment-Devise. Die Algorithmen verarbeiten die Interaktionen von Menschen und spielen ihnen so vor allem Content aus, der zu ihren Interessen passt. Die, die sich für politische und gesellschaftliche Themen interessieren, kriegen keine weiterführenden Inhalte oder Accounts mehr vorgeschlagen. Ein ziemlicher Einschnitt in die User-Aktivitäten auf Instagram – vor allem mit Hinblick auf die steigende Relevanz von edukativen Inhalten auf Social Media.
Regularien für politische Inhalte auf Instagram und Co. sind nicht per se der falsche Ansatz – ganz im Gegenteil, sie könnten hilfreich bei der Informationsbeschaffung und -verbreitung sein. Vor allem seriöse Inhalte, wie die zu Politik und Co. sollten gut recherchiert und aufbereitet werden. Hier könnten Einschränkungen, wie beispielsweise eine Pflicht für Quellenangaben, helfen, die so vor Fake News oder unhaltbaren Aussagen schützen. So manche Politiker:innen oder Parteien hätten es dann wohl um einiges schwieriger, die heiß umkämpfte Aufmerksamkeit der User:innen für sich zu gewinnen.
Seit Februar 2024 limitiert Instagram politische Inhalte auf der Plattform – die Hintergründe sind dabei noch recht unklar.
Betroffen sind von der Einschränkung allerdings auch gesellschaftlich relevante und soziale Topics, die so nun vor allem Minderheiten schaden könnten.
Social Media ist ein elementarer Bestandteil der Nachrichtenbeschaffung – vor allem von jungen Menschen. Die Limitierung dieser Inhalte ist ein Einschnitt in die Interessen und Aktivitäten der User:innen.
Über die Einstellungen im eigenen Profil können politische Inhalte auf Instagram wieder aktiviert werden.
Erste Netzwerke und User:innen werden bereits laut gegen die Neuerung von Meta, wie sich der Umgang mit politischem Content entwickelt, bleibt vorerst abzuwarten.